Hier finden Sie Texte und Themen, die ich 2009 bearbeitet habe:

 


18.11.09 Artikel für Zeitchrift "info-bayern" 6/09:

Interview mit der Bayerischen Behindertenbeauftragten Irmgard Badura
Die Mittlerin

"Bitte bringen Sie mir ein Glas Wasser und die blaue Serviette", sagt Irmgard Badura zu ihrer Referentin und nimmt am Besprechungstisch vor Mikrofon und Aufnahmegerät Platz. Sie ist viel unterwegs, aber heute hat sie sich Zeit genommen, um info-bayern ein Interview zu geben. Auf die dunkelblaue Papierserviette stellt sie ihr gefülltes Glas Wasser ab. "So kann ich sehen, wo es steht", erklärt sie und lächelt. Die 36-jährige Politikwissenschaftlerin ist fast blind. Ihr offenes freundliches Gesicht strahlt Konzentration und Ernsthaftigkeit aus. Irmgard Badura ist bundesweit die vierte Landesbehindertenbeauftragte mit Sehbehinderung. Seit zehn Monaten ist sie nun im Amt, am 21. Januar 2009 wurde sie zur "Beauftragten der bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung" benannt. Ihre Schwerpunktthemen: Inklusion bei Bildung, Arbeit und Gesundheitspolitik und damit verbunden die Barrierefreiheit. Anstrengende Aufgaben in einer schwierigen Zeit liegen vor ihr. Und dabei ist ihr Amt eines der höchsten staatlichen Ehrenämter im Freistaat, denn - was viele nicht wissen - sie erhält lediglich eine Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit.

In diesen Wochen haben sie viele Termine in ganz Bayern. Da erleben Sie das Dauerthema Barrierefreiheit sicherlich live und vor Ort ...
Ja, das stimmt. Wenn ich unterwegs bin, frage ich immer nach Rampen und Aufzügen für Rollifahrer und Gehbehinderte, auch wenn ich sie selbst nicht benötige. Zum Beispiel in Rathäusern oder Bezirken - die sollen ruhig wissen, dass auch dies wichtig ist. Da möchte ich gerne das Bewusstsein der Menschen sensibilisieren.

Und wie sieht es in dieser Hinsicht in Bayern aus?
Sehr unterschiedlich - ich kann Ihnen leider keine Zahlen nennen. Man rechtfertigt sich vielerorts mit Denkmalschutz oder führt eben zu hohen Kosten für den barrierefreien Umbau an. Aber es gibt auch positive Beispiele. Vor kurzem war ich in der Stadt Weiden zu Besuch, dort läuft das Projekt Barrierefreie Innenstadt. Rathaus, Behörden, Geschäfte, alle sind miteinbezogen. Es sollen Stufen abgebaut werden, man will die Gehsteige von Werbetafeln und Blumentöpfen frei räumen. Und die Behörden bieten Informationen in digitaler Form an, wovon vor allem auch gehörlose und sehbehinderte Menschen profitieren...

 

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14.10.09 Konzertbesprechung für www.lesbay.de

Chorkonzert mit Lesbenchor Melodiva
Lasst uns das Prinze rocken!

"Lasst uns das Prinze rocken!" Mit diesen Worten motivierte Chorleiterin Alexandra Ziegler "ihre" Melodiven vor dem Auftritt in den ehrwürdigen Hallen des Prinzregententheaters. Erstmals waren sowohl "Melodiva Lesbenchor München" als auch der schwule Chor "Philhomoniker" zum alljährlich stattfindenden traditionellen Chorkonzert des Münchner Sängerkreis eingeladen worden. "Zwischen Wunsch und Wirklichkeit" lautete das Motto des diesjährigen Chorkonzerts und den lesbisch-schwulen Touch zeigte schon die regenbogenfarbene Stimmgabel auf der Einladungskarte...

Lesbenchor Melodiva

Bild: Der Lesbenchor Melodiva lädt ein zum "Coming-Out im Wunderland" beim Auftritt im Prinzregententheater am 4. Oktober im Rahmen des Chorkonzertes des Sängerkreis München.


Zum Weiterlesen auf Website: www.lesbay.de

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20.08.09 Artikel für Zeitschrift "info-bayern" 5/09:

Segeln für Menschen mit Behinderung
Frische Brise fürs Selbstbewusstsein

Alleine im Boot sitzen. Ringsum funkelt das Wasser im Sonnenlicht, der Wind greift kräftig in die Segel und treibt das kleine Segelschiff voran. - Segeln für Menschen mit Behinderung ist mehr als nur Freizeitvergnügen, es ist Balsam für die Seele und das Selbstbewusstsein. Bei der ersten Wartaweiler Segelwoche erlebten SchülerInnen und Werkstattbeschäftigte der Münchner Pfennigparade die große Freiheit auf dem Wasser.

Gruppenbild "Segeln mit Behinderung"

Bild: Schülerinnen und Schüler der Pfennigparade bei der Segelwoche für Menschen mit Behinderung in Wartaweil am Ammersee.

"Wir haben meinem Bruder nicht geglaubt", sagt Fabian Schmid. Erst als der Klassenlehrer es bestätigte, wurde es real: "Volker hat ganz alleine ein Segelboot gesteuert", berichtet seine Mutter, Brigitte Schmid. "Zuerst dachten wir, er wäre mit anderen zusammen in einer größeren Yacht gesessen. Dass er alleine in einem Boot sitzt und selbst die Verantwortung trägt, das konnten wir uns nicht vorstellen." Und noch erstaunlicher war der Schub an Selbstbewusstsein, den der damals 18-jährige körper- und leicht geistig behinderte Volker Schmid machte: "Das Segeln hat ihn regelrecht beflügelt...

Zum Weiterlesen: Download PDF "info-bayern" 5/09

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10.07.09 Pressemitteilung für LVKM e.V.

Eltern und Betroffene sind entnervt:
Zermürbender Kampf um gute Windeln

Viele Menschen mit Behinderung bekommen seit Jahresanfang nur ungeeignete Inkontinenzhilfen bezahlt.

"Es läuft rechts und links raus, weil der Beinabschluss zu locker sitzt. Die Saugschicht ist nur in der Mitte und die ganze Windel geht ständig auf oder verrutscht, weil der Klebestreifen zu klein ist." - Beate Reimers* hat den zermürbenden Kampf mit der Krankenkasse so satt. Ginge es nach denen, müsste ihr 16-jähriger schwerst-mehrfachbehinderter Sohn Paul* seit Anfang des Jahres im Nassen sitzen oder dreimal am Tag die Kleider samt dem feuchten Sitzpolster des Rollstuhls gewechselt bekommen.

Zahlreiche Betroffene haben sich in den letzten Monaten beim Landesverband Bayern für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. über mindere Qualität der Inkontinenzhilfen beschwert. "Die Saugleistung ist ungenügend und es fehlt ein Rücklaufschutz. Dadurch wird die Haut im Intimbereich oft wund und entzündet sich. Manche Betroffene reagieren mit Allergien", berichtet die Geschäftsführerin Konstanze Riedmüller. "Ausflüge und Geselligkeit werden schwierig oder gar unmöglich, wenn ein Mensch mit Behinderung nicht länger als zwei Stunden aus dem Haus kann, weil seine Windel nicht hält." Pflege-Experten befürchten zudem, dass alte, kranke und behinderte Menschen in Zukunft einfach weniger zu trinken bekommen, um die schlechte Windelqualität auszugleichen!

Hintergrund des Problems sind Kosteneinsparungen der Krankenkassen. Schon seit April 2007 haben Krankenkassen damit begonnen Verträge mit bestimmten Anbietern von Hilfsmitteln, wie Rollstühle, Hörgeräte oder eben Inkontinenzhilfen, abzuschließen. "Laut Gesetz darf die Qualität der Hilfsmittel jedoch nicht darunter leiden", so Konstanze Riedmüller. Betroffene können auf der Website des Verbandes unter www.bvkm.de Musteranträge und Argumentationshilfen herunterladen.
(* Namen geändert)

Download der Pressemitteilung als PDF

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 01.06.09 Artikel für Zeitschrift "info-bayern" 3/09:

Hier ist mein Kind nicht exotisch
Helfende Hände e.V. in München

Kein Kind soll aufgrund der Schwere seiner Behinderung abgewiesen werden - unter diesem Leitmotiv wurden die Einrichtungen der Helfenden Hände in den letzten vier Jahrzehnten von einem Elternverein aufgebaut. Nirgendwo sonst in Bayern findet man so viel geballte Erfahrung beim Fördern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen. info-bayern war zu Besuch:

Sauer macht lustig und lässt den Speichel fließen. Aber ein Stückchen saure Gurke auf der Zunge zu schmecken, das möchte Franziska nicht missen. Gleich im Anschluss wird sie von "ihrer" Krankenschwester abgesaugt... Fünf Jugendliche mit schwersten Behinderungen, zwei Erzieherinnen, eine Praktikantin und Franziskas Kinderkrankenschwester sitzen um einen großen Tisch. Auf dem Herd brodelt das Nudelwasser. Die Gruppe schnippelt die Zutaten für einen Nudelsalat...

Zum Weiterlesen: Download PDF "info-bayern" 3/09

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 01.04.09 Meldung für Zeitschrift "info-bayern" 2/09:

E-Mail vom Experten
Online Beratung der Stiftung Leben pur

Seit kurzem bietet die Stiftung Leben pur eine kostenlose Beratung per E-Mail zu Fragen rund um die Alltagsbelange von Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen an. Per Online-Formular können Internetnutzer Fragen an renommierte und bundesweit bekannte Expertinnen und Experten stellen. Spätestens nach zwei Wochen kommt die Antwort-Mail. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung können auch telefonisch kontaktiert werden. Mit dem neuen Angebot will die Stiftung Fachwissen und Erfahrungswissen, das durch die Tagungen Leben pur erschlossen wurde, für Eltern, Betroffene und Betreuende direkt und individuell nutzbar machen. Zu folgenden Themen gibt es Beratung, die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist: Pädagogik, Ernährung (Nahrungsaufnahme und Verdauung), Schmerz und Schmerztherapie, Nacht und Schlaf, Kommunikation und Psychologie. Auch eine erfahrene betroffene Mutter - sie ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung Leben pur - stellt sich für Fragen zur Verfügung.

Kontakt: www.stiftung-leben-pur.de

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 01.04.09 Artikel für Zeitschrift "info-bayern" 2/09:

Jens Ehler: Ich rede nur anders als ihr
Tagung zur Kommunikation der Stiftung Leben pur

Nur rund zehn Prozent aller körperbehinderten Kinder und Jugendlichen ohne Lautsprache erhalten Sprachtherapie oder Förderung in Unterstützter Kommunikation. Erschreckende Zahlen, denn das Recht auf Kommunikation ist ein Menschenrecht! Kommunikation von Menschen mit schwersten Behinderungen, das ist mehr als nur der Einsatz von BIGmack und Joystick, Tastatur und Talker. Viel Anregung und Ermutigung, neue Erkenntnisse und spannende Praxisbeispiele gab es auf der 6. Tagung Leben pur in München.

500 Menschen sitzen an diesem Samstagmorgen im Vortragssaal. Doch man könnte eine Stecknadel fallen hören, so still ist es. Die Pädagoginnen und Psychologen, die Sonderschullehrer und Krankenschwestern, die Erzieherinnen und Logopädinnen recken die Köpfe. Augen und Ohren sind hellwach und geschärft. Jens Ehler, ein junger Mann mit schwerer Tetraspastik, hält sein Publikum mit einem außergewöhnlichen Vortrag in Bann. Es ist nicht nur das, was er sagt, sondern auch wie er es sagt...  

Zum Weiterlesen: Download PDF "info-bayern" 2/09

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 14.03.09 Text für Werbepostkarte Fördermitgliedschaft:

Melodiva liebt dich. Melodiva braucht dich
Melodiva möchte Dich als Fördermitglied gewinnen!

Hat Ihnen unser Konzert gefallen? Und möchten Sie bei uns mitmachen? Keine Angst, Sie müssen sich nicht gleich auf die Bühne stellen... Stehen Sie uns mit einer Fördermitgliedschaft zur Seite - als treuer Fan, als solidarische Lesben-Kultur-Unterstützerin, als stolze Mutter oder Vater, als Liebhaber der Sangeskunst, als Freundin von Frauenpower...

Zum Weiterlesen: http://www.melodiva.com/

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 01.02.09 Artikel für Zeitschrift "info-bayern" 1/09:

Film geht von Bauch zu Bauch
25 Jahre abm - Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien

Eintauchen, in die Haut einer anderen Person schlüpfen, mit ihren Händen greifen, mit ihren Augen die Welt betrachten. Kein Medium kann das so gut und unmittelbar wie der Film. Dass dieses Medium auch die Erfahrungen und Perspektiven von Menschen mit Behinderung widerspiegelt, dafür sorgt seit 25 Jahren die abm - Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien e.V. Sie produziert Filme, strahlt sie im Fernsehen aus, veranstaltet ein Filmfestival, zeigt Filme in Schulen und hat seit kurzem ein Internetprojekt für einfache Sprache gestartet.

Fetzige Gitarrenmusik, Blick auf einen Spazierweg im Grünen, im Hintergrund der Olympiaturm. Andreas Vega düst mit seinem E-Rolli Richtung Kamera, sein Schäferhund trabt munter neben ihm her. "Man darf nicht einfach alles hinnehmen, man muss auch aufstehen", tönt seine Stimme aus dem Off...

Zum Weiterlesen: Download PDF "info-bayern" 1/09

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