Im Oktober 2010 habe ich die bisher erste und einzige Ausgabe des newsletters "die news" zum Thema "Frauen, Media und Marketing" veröffentlicht. Obwohl der newsletter, insbesondere die Checkliste "Interviews geben", vielfach abgerufen wurde, konnte ich aufgrund meines Buchprojektes und der starken Arbeitsbelastung bisher keine weiteren Ausgaben publizieren. Lesen Sie hier über die nach wie vor aktuellen Themen:

 


  > die news - zu frauen, media und marketing <


Liebe Leserin, lieber Leser,

warum kommen viele soziale Themen und insbesondere Frauenthemen so wenig in den Medien vor und wie kann frau/man das verändern? Das sind die Leitfragen, die der neue newsletter "die news" beantworten will. Mit praktischen Tipps und Hintergrundinformationen, mit ExpertInnen-Interviews und Erfahrungsberichten aus der Praxis.

"die news" will Mut machen und Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie sich und Ihr Thema nachhaltig in die Öffentlichkeit bringen: Welche Mittel der Selbstdarstellung sind sinnvoll und notwendig? Welche Zielgruppe kann ich wie erreichen? Wann ist ein Thema für die Presse eine Nachricht wert? - Oder welche Fragen haben Sie? "die news" greift Ihre Anregungen auf und findet Antworten für Sie aus dem Themenbereich "Frauen und Öffentlichkeit, Medien und Marketing".

Die erste Ausgabe von "die news" enthält einen kostenlosen Download mit einer Checkliste "Interviews geben". Sie erfahren, wie Sie als Fachfrau/mann oder PressereferentIn dazu beitragen können, dass ein Interview optimal verläuft.

Denn ich möchte, dass Ihre Sache vorankommt!

Anregende Lektüre
und einen guten Start in den Herbst wünscht

Elke Amberg

 

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die news / okt 2010 / inhalt

aktueller Tipp:

die news zu frauen, media und marketing:

nutzungsrecht / konzept "die news" / abo
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aktueller Tipp:

Checkliste "Interviews geben"
Wie kann ich als Pressereferentin das Interview positiv und effektiv gestalten?

Mehr als Kaffee und Kekse ist gefragt, wenn eine Journalistin in Ihrer Einrichtung zu einem Interview vorbei kommt. Durch ein Vorgespräch und die professionelle Vorbereitung und Gestaltung des Interviews können Sie das Optimale aus einer Interviewanfrage herausholen. Das professionelle Know-How zu Ihrem (Frauen-)Thema verdient es, gut nach außen präsentiert zu werden. Und das können Sie dazu beitragen: Verschaffen Sie sich die Orientierung, die Sie zum Beantworten der Fragen benötigen, gehen Sie mit System vor und nutzen Sie die hohen kommunikativen Fähigkeiten, die Ihnen (insbesondere Frauen) zueigen sind...

Download Checkliste "Interviews geben"

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die news zu frauen media und marketing

Abendzeitung kürzt ein Viertel der Stellen
Keine Zeit mehr für Recherche und Zuhören

(muc) Von 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Münchner Abendzeitung (AZ) wurden 22 gekündigt: AutorInnen, SekretärInnen, LayouterInnen. Und die besten Köpfe wechseln derzeit "in andere Redaktionen oder auf die PR-Seite." Diese Nachricht veröffentlichte die medienpolitische Zeitschrift "M - Menschen machen Medien" in ihrer April-Ausgabe. Damit verschärfen sich erneut die Arbeitsbedingungen in einem linksliberalen Medium, das sich im Spektrum der Münchner Presse aufgeschlossen gegenüber sozialen und Frauenthemen zeigte.

Personalkürzungen gehen oftmals einher mit schlechteren Arbeitsbedingungen und oberflächlicherem Journalismus: noch weniger Zeit für Recherche von Hintergründen, keine persönlichen Termine vor Ort, die unhinterfragte Übernahme von Agenturmeldungen. Je weniger Zeit JournalistInnen fürs Zuhören und Recherchieren haben, desto mehr sind sie auf gut vorbereitete Pressemeldungen und einfach verständliche Informationen angewiesen. Auch bei der AZ sollen nun mehr Inhalte von Agenturen gekauft werden.

Eine Ankündigung von AZ-Chefredakteur Arno Makowsky lässt allerdings Hoffnung zu. Er erläuterte, dass der Schwerpunkt (weiterhin, Anm.d.R.) auf der Lokalberichterstattung liegen solle. - Im Lokalen kommen weitaus häufiger soziale und Frauenthemen vor. - Wobei er einschränkte, es sei sicher ein Fehler "wenn wir jetzt versuchen würden weiter dieselbe Zeitung wie bisher zu machen", das sei einfach nicht möglich.

Link zum vollständigen Artikel

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Expertise der Friedrich-Ebert-Stiftung
Backlash von rechts - Wie sich Männerrechtler und Familienfundamentalisten gegen das Feindbild Feminismus radikalisieren

(brd) Sie bezeichnen Frauenhäuser als Horte des Männerhasses, Gender-Mainstreaming als organisierte Besserstellung des weiblichen Geschlechts und polemisieren gegen das Scheidungsrecht, den Christopher-Street-Day und sogar gegen den Krippenausbau. Der Journalist Thomas Gesterkamp ("Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere") hat für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eine Expertise über diese neue Runde des medialen Backlash erstellt.

Die neuen "Maskulinisten" und Fundamentalisten schreiben Titelgeschichten in der konservativen Presse, in Focus und FAZ sowie der Kulturzeitschrift Cicero, aber auch in rechtslastigen Zeitungen wie der "Jungen Freiheit". Besonders präsent sind sie jedoch im Internet, sie posten und bloggen, oft mit einem "trotzig-beleidigtem Gestus", sie seien die Opfer des Feminismus und kämen nicht zu Wort, so Gesterkamp. Der Tonfall in den Foren ist aggressiv, intolerant und verletzt die sonst übliche Netikette.

Die etablierten Journalisten scheuen den Kontakt zu rechten Medien nicht: So veröffentlichte der Deutschlandfunk-Redakteur Jürgen Liminsiki wiederholt in der "Jungen Freiheit". Liminski ist laut Wikipedia "Opus Dei"-Mitglied, einem fundamentalistischer katholischer Orden in dem auch so genannte "Lebensschützer" organisiert sind. Liminski bemängelt, die Politik "entziehe der Keimzelle des Volkes schleichend die Lebensgrundlage".

Laut FAZ-Journalist Frank Schirrmacher, der mit seinem "Methusalem Komplott" vor einiger Zeit durch die Medien geisterte, hätten die Frauen die Bewusstseinsindustrie übernommen, zum Beispiel als Moderatorinnen. Und Mütter vernachlässigten ihre Aufgabe als "Hüterinnen der Flamme" und "natürlicher Kitt" in den Familien.

Als eindeutig rechtsextrem kann die Seite www.free-gender.de aus Ostdeutschland eingeordnet werden. Sie ist auch ein Beispiel dafür wie in dieser Debatte Begriffe umgedeutet und "libertär übertüncht" werden: So führt der rechtslastige Online-Auftritt "Die freie Welt" im Untertitel den Begriff "Zivilgesellschaft". Eine weitere Publikation nennt sich "eigentümlich frei". Die Rollenbilder auf die sich dieser Antifeministen seien jedoch "eindeutig konservativ" und man müsse diese "Offenheit dem rechtsextremen und rechtskonservativen Milieu gegenüber () skandalieren", so die Forderung von Thomas Gesterkamp.

Link zum Download der FES-Expertise

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Buchbesprechung
Neue Studie zu schwul-lesbischem Journalismus in Deutschland

(brd) 20 schwul-lesbische Populär-Zeitschriften gab es im Jahr 2008 in Deutschland und nur ein einziges dieser Magazine, das bundesweit erscheinende Lifestyle-Magazin "L-Mag" (Auflage 16.000), wendet sich an Lesben. Adalbert Siniawski hat im Rahmen seiner Magisterarbeit erstmals das "Subsystem schwul-lesbischer Journalismus" in Deutschland untersucht. Demnach sind im Segment "schwul-lesbische Presse" nur rund 14 Prozent Journalistinnen vertreten. Damit liegt der Frauenanteil erheblich unterhalb des allgemeinen Durchschnitts von 40 % Frauen in den Redaktionen.Knapp die Hälfte der von Siniawski untersuchten Zeitschriften bezeichnet sich zwar explizit als "schwul-lesbische" Stadtmagazin, vergleichbar dem in München erscheinenden Magazin "Leo". Doch diese Stadtmagazine würden den Informationsbedarf von Lesben nicht abdecken, angesichts der "niedrigen Quote von lesbischen Inhalten". Lesbische Frauen sind auch im Teilsystem "Schwul-lesbischer Journalismus" marginalisiert, so das Fazit der an der Universität Hamburg vorgelegten Studie.

Erste umfassende Studie zum Thema

Die Leitfrage der Untersuchung lautete: Wie und unter welchen Einflüssen konstruiert das Subsystem Schwul-lesbischer Journalismus Wirklichkeiten, die die Weltbilder der Schwulen und Lesben beeinflussen? Der Journalistik, Kommunikationswissenschaft und Politik studierende Autor befragte dazu 29 Journalisten und Journalistinnen, die hauptberuflich für schwul-lesbische Zeitschriften arbeiten. Die Untersuchung ist die erste umfassende Darstellung des schwul-lesbischen Zeitschriftenmarkts im Bereich Populärzeitschriften.

Lesbischer Journalismus mit eigenen Themen in 20er Jahre

Der Untersuchung voran gestellt ist die kommunikationswissenschaftliche Einordnung dieses Teilbereichs auf Basis eines systemtheoretisch-konstruktivistischen Ansatzes. Für Laien interessanter ist das zweite Kapitel. Es wirft einen Blick in die Geschichte ab Erscheinen der weltweit ersten Homosexuellenzeitschrift "Der Eigene - ein Blatt für männliche Kultur" im Jahr 1896. Die 20er Jahren waren eine Hochzeit des schwul-lesbischen Journalismus, es kamen Duzende schwul-lesbische Zeitschriften auf den Markt. "Deutschland wurde zum ‚Stammland' und Berlin war ihr Zentrum", so Siniawski.

Allerdings wurden erst ab 1924 Zeitschriften speziell für Lesben herausgegeben, wie das Magazin "Frauenliebe" (später "Frauen, Liebe und Leben" und "Garconne") oder "Die Freundin" (später "Ledige Frauen"). Die Lesbenzeitschriften veröffentlichten, ähnlich wie die Schwulenzeitschriften, Artikel führender Homosexuellenaktivisten, wie Magnus Hirschfeld. Aber sie griffen auch allgemeine Frauenthemen auf, wie Berufstätigkeit, Anerkennung von Leistung und Selbstbestimmung der lesbischen Lebensform aus Frauensicht.

Nur wenig anwaltschaftlicher Journalismus

Der dritte Teil fasst Siniawskis eigene repräsentative Befragung zusammen. Ziel der Online-Befragung war es, die aktuellen Einflussfaktoren, die auf diesen Bereich des Journalismus wirken, herauszufiltern. Der "typische Journalist, der für die schwul-lesbischen Medien arbeitet, (sei) ein rund 36 Jahre alte schwuler Mann, der aus der Mittelschicht stammt, einen Hochschulabschluss hat, Single ist und etwa 1673 Euro netto im Monat verdient."

Die Redaktionen sind überwiegend mit nur zwei bis drei Mitarbeitenden besetzt und die MitarbeiterInnen üben oft Mehrfachfunktionen (Herausgeber, Anzeigenaquise) aus. Siniawski folgert daraus: "() wenn die Redaktion vom Verlag nicht personell getrennt ist, sind Einflüsse der Medienunternehmen und der Interessen der Werbetreibenden auf den redaktionellen Teil anzunehmen."

JedeR vierte JournalistIn in diesem Marktsegment hat keine journalistische Ausbildung, viele der Befragten haben nur ein Praktikum oder Volontariat absolviert.
Selbst die Chefredakteursposten seien relativ offen für Personen ohne journalistische Ausbildung, ohne Hochschulabschluss und mit nur kurzer Berufserfahrung.

Zum journalistischen Selbstverständnis befragt, gaben viele als ihre Hauptaufgabe das Informieren der Zielgruppe, das Unterhalten und den Lifestyle-Journalismus an. Nur wenige haben ein "anwaltschaftliches" journalistisches Rollenverständnis im Sinne eines politischem Engagement für die Rechte einer (ihrer) Minderheit. Keine der schwul-lesbischen Medien wird von den befragen JournalistInnen als Leitmedium angesehen, an dem sich ihre schwul-lesbische Berichterstattung ausrichtet. Die meisten informieren sich in der Mainstream-Presse: spiegel.de, Spiegel, Süddeutsche Zeitung und taz.

Adalbert Siniawski: Schwul-lesbischer Journalismus in Deutschland. Tectum Verlag, Marburg 2009, 269 S., Preis: 24,90 Euro

Link zum Tectum Verlag

Mehr zum Thema finden Sie in meinem Buch "Schön! Stark! Frei! Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden"

Mehr Infos zum Buch: buch: schön! stark! frei!

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Selbsthilfe für Frauen mit Behinderung
Politisch, persönlich und professionell: Netzwerkfrauen feiern 10. Geburtstag

Eine gynäkologische Ambulanz für Frauen mit Behinderung und die barrierefreie Beratung von behinderten Frauen mit Gewalterfahrungen. Das sind zwei der Erfolgsprojekte, die von den bayernweit aktiven Netzwerkfrauen beim zehnjährigen Geburtstag gefeiert werden. Schirmherrin Nina Ruge moderiert die Veranstaltung am 28. Oktober in der HypoVereinsbank in München.

Die Netzwerkfrauen sind der einzige Zusammenschluss von und für Frauen mit Behinderung, den es in Bayern gibt. In 2009 waren 230 Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen dort organisiert. Zweimal jährlich findet ein Plenum statt zu dem bayernweit eingeladen wird. Mehrere Arbeitskreise treffen sich über das Jahr verteilt zu Themen wie: Mütter mit Behinderung, Gewalt gegen behinderte Frauen, Sexualität und Behinderung, Persönliche Assistenz, Erfahrungen mit Bürokratie.

Lesen Sie mehr in meinem Artikel über die Netzwerkfrauen in der Zeitschrift DAS BAND, info-bayern / Dezember 2008
Download des Einladungsflyers

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